Richard W. Eichler: Künstler und Werke. Maler, Bildhauer und Graphiker unseres Jahrhunderts im deutschen Sprachraum, München: Lehmann, 1962

Richard W. Eichler

In den letzten Jahren schien der Raum, der einer wahrhaft künstlerischen Menschendarstellung im Bildnis verblieben war, immer schmäler zu werden. Das Feld wurde beherrscht von einem deformierenden Manierismus einerseits, der das Menschenbild nur mehr als Vorwand benützte, und jener nicht ernst zu nehmenden Geschicklichkeitsmalerei andererseits, die weniger wert ist als das gute Lichtbild. Zu den Malern, die eine unserer Zeit gemäße Form des Porträts gefunden haben, gehört Hannes Rosenow. Er selbst gesteht: "Das Gesicht des Menschen ist für mich immer die faszinierendste Landschaft gewesen." Doch muß gesagt werden, daß der junge Künstler auch auf anderen malerischen Gebieten, vor allem dem Stilleben, erfolgreich arbeitet.


Aus: Richard W. Eichler: Künstler und Werke. Maler, Bildhauer und Graphiker unseres Jahrhunderts im deutschen Sprachraum, München: Lehmann, 1962, S. 174